Die Narrationsstruktur des Films

Der Film erzählt über Will Hunting, der sich auf die Suche nach sich selbst begibt. Die Narrationsstruktur entspricht dem Chronologiemuster. Die Zeit verläuft linear und spielt in einem kurzen Lebensabschnitt des Protagonisten. Zu Beginn ist Will 20 Jahre und zum Ende 21 Jahre alt.


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Im oberen Bereich der Grafik lassen sich vor allem Szenen wiederfinden, die sich in Richtung des neuen Milieus von Will Hunting bewegen. Dazu gehören Situationen, in denen Will seine Begabung auslebt und fördert, sich seinen Gefühlen und Ängsten stellt, und eine Beziehung zu anderen Charakteren aufbaut, die sich bereits in diesem anderen Milieu befinden.
Im unteren Teil der Grafik sind Szenen angeführt, in denen sich der Protagonist in seinem alten und bekannten Milieu bewegt. Hier spielen vor allem Situationen eine Rolle, in denen der Protagonist gemeinsam mit seinen Freunden unterwegs ist, oder Menschen, die ihm viel bedeuten, vor den Kopf stößt, weil er Angst vor Veränderungen empfindet.

Weiterhin lassen sich innerhalb der Narrationsstruktur allgemeine Merkmale des 5-Akt-Schemas eines Dramas erkennen. Zu Beginn lernt der Zuschauer Will in seinem derzeitigen Milieu kennen. Dieses besteht aus: mit Freunden Bier trinken, Prügeleien und sich gegenseitig aus Spaß ungeniert und schroff ansprechen. Gleichzeitig lernt der Zuschauer aber auch Wills mathematische Begabung und den Professor kennen, der diese Begabung fördern und dem Protagonisten helfen will. Parallel dazu zeichnen sich erste Anzeichen des Konfliktes ab, als Will die ersten Therapeuten mit seiner ungenierten und schroffen Art vor den Kopf stößt. Bis hier hin lässt sich der Film in den Bereich der Exposition eines Dramas einordnen.
Der zweite Akt bezeichnet die steigende Handlung. Will lässt die Therapie zu und lernt gleichzeitig die Studentin Skylar kennen, zu der er erste Gefühle entwickelt. Er macht Erfahrung mit einem anderen Milieu, in dem man humanitär und freundlich miteinander redet, ohne seinen Gegenüber zu beleidigen, und Gefühle zu seinem Gegenüber zulässt.
Die Handlung spitzt sich zu einem Höhepunkt zu. Will lernt nicht nur neue Gefühle kennen, er wird auch dazu gedrängt, seine gewohnte Umgebung zu verlassen und mit Skylar nach Kalifornien zu gehen. Das ist zu viel für Will und er zieht sich wieder in seine alte Welt zurück und stößt alle, die er schätzen oder lieben gelernt hat vor den Kopf. Der Film hat somit einen Wendepunkt erhalten und die Handlung fällt wieder ab. Nun verbringt der Protagonist wieder mehr Zeit mit seinen Freunden aus dem alten Milieu. Doch es kommt zu einem retardierenden Moment des Dramas. Nachdem Will von seinem Freund Chuckie zurecht gewiesen wird und bei Sean erste Gefühle zulässt, beginnt er über sein Leben nachzudenken. Die Handlung wendet sich wieder. Die Lösung des Konfliktes, und damit das Happy-End, bestehen schließlich daraus, dass der Protagonist sein altes Milieu verlässt und mit seiner Freundin ein neues Leben beginnen möchte.





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